Erste Station Meersburg

Fachwerkhäuser in Meersburg
Fachwerkhäuser in Meersburg

Meersburg, die Gegend um den Bodensee kenn‘ ich überhaupt nicht, daher beschließe ich hier meine erste Station zu machen und genieße die frühlingshaften Temperaturen.

Eigentlich ein schönes mittelalterliches Städtchen, das Alte Schloss stammt aus dem 11. Jahrhundert … im Sommer möchte ich aber nicht durch die Gassen streifen … zu touristisch, leider.

Schwarzwald und Freiburg

Holzfigur im Schwarzwald weist auf Ferienhof
Holzfigur im Schwarzwald

Der Schwarzwald ist ein schwarzer Fleck auf meiner Landkarte.
Nun habe ich ihn durchquert und was soll ich sagen, Prof. Brinkmanns Territorium ist touristisch durchorganisiert.

Ebenso Freiburg, nettes Städtchen, das bei amerikanischen sowie asiatischen Touristen wahnwitzige Foto-Orgien auslöst. Viele kleine Geschäfte und sehr schöne Cafes, aber es sind leider nur vereinzelt Einheimische anzutreffen. Die Geschäftsleute sind echt kreativ … siehe Gummistiefel im Wasserlauf vor einem Schuhgeschäft:

Endlich eine Grenze überschritten: Colmar

Schaufenster mit Käse
Über 400 Käsesorten hat das Land

Alles Käse … so etwas findet man nur in Frankreich.

Colmar wäre ein wirklich schönes Städtchen, die Altstadt besteht fast ausschließlich aus Fachwerkhäusern, mal mehr mal weniger restauriert. Aber schön, wenn man sich auch hier die Auswüchse des Tourismus wegdenkt:

Fachwerkhaus in Colmar mit Dekoration.
… nur ein Beispiel

Auch ich wohne in einem Fachwerkhaus, in einem netten kleinen Appartement, mit Blick in einen schönen Innenhof, sodass ich die Touristenströme nicht ansehen muss.

Ab jetzt werde ich nicht mehr lästern sondern die touristischen Hotspots einfach umfahren … aber das ist doch lecker:

Schokolade in Form von Bleistiften
… das sind Schokostifte

Burg oder mindestens eine Ruine …

… hat fast jedes Dörfchen an den Hängen und das in allen Ausprägungen.  Eindrucksvoll und von gigantischem Ausmaß ist die Königsburg der Staufer.

Ohne Aufstieg geht da gar nichts, was sehr gut tut bei den nach wie vor herrlichen frühsommerlichen Temperaturen. Kleine Pausen zwischendurch auf einer Winzermauer und den Blick schweifen lassen.

Hier gibt es übrigens reichlich Bienen, Magnolien und Zierkirschen blühen und duften wie verrückt.

Alles dreht sich nur um den Wein …

Bei dem wunderbaren Wetter zieht es mich in die umliegenden Weinberge, alles blüht auf.
Es tut mir leid nicht mit dem Motorrad unterwegs sein zu können. Die Weinstrasse sowie die Strassen in die Vogesen sind ein Paradies für Biker, so schöööööne Kurven … zumindest ein Cabrio wäre toll gewesen.

Es ist sicher erquickend den ein oder anderen Schluck Rebensaft zu probieren, das kommt allerdings gar nicht in Frage als Selbstfahrer.

Eine Landpartie

Landstrasse
Landstrasse durch Burgund

Solch schnurgerade Strassen hätte ich in Frankreich nicht vermutet und kein Auto weit und breit.
Es ist schon sehr ländlich hier. Die Felder sind zwar bestellt, hin und wieder taucht ein Gehöft auf und die Dörfer sind ein bisschen trostlos. Man sieht keine Menschen, aber in jedem Kaff so verstümmelte Bäume …

Bäume stark zugeschnitten
Baumzuschnitt a la France

… und das Brot ist auch noch schwarz … nicht verbrannt sondern eine Spezialität.

Schlösser und Klöster

Chateau Sully
Chateau Sully

Sehenswert und wunderbar instand gehalten auch die Inneneinrichtung und Möbel sind gut erhalten oder restauriert.
Einziger Besucher:  Ich!

Bett mit Baldachin in blau gehalten
Adeliges Schlafgemach

Hier handelt es sich nicht um meine Bettstatt, obwohl auch ich nicht schlecht untergebracht bin, dazu in einem eigenen Beitrag.

Benediktinerkloster mit romanischer Kirche
Benediktinerkloster mit romanischer Kirche

Hier zählt nur die Architektur, schlicht und ohne Schmuck … hat mich so stark beeindruckt, dass ich für uns alle eine Kerze gestiftet habe.

Schloss von Gien
Schloss von Gien

Leider sind die meisten Sehenswürdigkeiten ab 1. Mai geöffnet, sogar das Office de tourisme hat geschlossen.

Eine zauberhafte Villa

Villa mit Türmchen in Gien
Meine Unterkunft in Gien

Diese Villa gehört einem reizenden älteren Ehepaar, das Gästezimmer vermietet (Gites-de-France.com).
Ich bewohne das Turmzimmer, werde jeden Tag mit einem opulenten Frühstück erwartet: frische Croissants, frisch gepresster Orangensaft, heißer dampfender Kaffee und alles sehr liebevoll hergerichtet.

Das Haus ist super gepflegt, ebenso der Garten … sogar einen Pool gäbe es.

Rasen mit drei Liegestühlen
Garten der Villa

So ein Anwesen wird natürlich von einem riesigen Hund bewacht. Als ich ankam, war dieser an der Kette und ich habe ihn fast nicht bemerkt. Nachdem ich mein Zimmer bezogen und mit den Herrschaften höflich parliert hatte, machte ich einen Spaziergang und ein paar Einkäufe und freute mich dann auf das kuschelige Zimmer. Am Gartentor angekommen um aufzuschließen, baute sich dieser riesige Hund vor mir auf und bellte mich an, mehr muss ich nicht schildern … wie komm‘ ich jetzt in dieses Haus.

Ich hab’s geschafft und wir sind beste Freunde!!! Wirklich!!!

Wachhund an Kette sitzt im Garten
Wachhund der zauberhaften Villa

Er heißt übrigens Gag!

Zu viele Krimis gelesen …

Landstrasse mit Allee
Landstrasse in Sancerrois

Ich fahre auf völlig leeren Strassen übers Land und mir wird klar, nicht nur in Schottland und der Uckermark gibt es dünn besiedelte Gegenden.
Ehrlich, ich finde es ein bisschen unheimlich. Wenn dann endlich ein Dörfchen auftaucht, sieht es so aus …

Menschenleere Gasse mit verfallenen Häuserfronten
Wo sind die Bewohner bloss …

Fensterläden fest verschlossen, Mauern die bröckeln und plötzlich huscht doch jemand um die Ecke, hinkend und gebückt, Vorhänge bewegen sich im Wind …

Blick durch ein Gartentor auf ein Gaubenfenster einer Villa
Verwunschenes Herrenhaus

Ich wage es kaum auszusteigen, um zu fotografieren … da kenn‘ ich aber nix.

Alfred läßt grüßen, ich weiß wo die Psychose dieser Welt hausen!