Auf den Fundamenten der ca. 600 v. Chr. errichteten keltischen Festung haben Archäologen die noch während der Römerzeit blühende Siedlung nachgebaut. Die Rundhäuser haben einen Durchmesser von 13 m und eine Feuerstelle in der Mitte sowie abgetrennte Schlafbereiche, ziemlich komfortabel für diese Zeit.
Wandbemalung
An den Lehmwänden befinden sich innen keltische Malereien. Dieser Hirschmann erinnert mich spontan an den Roman „Die Nebel von Avalon“ und den sagenhaften König Artus. Kenner der Geschichte wissen an welche Stelle im Buch ich denke …
Rundhaus des keltischen Fürsten
Diese Bauweise findet man heute noch in Afrika oder Südamerika. Das Strohdach reicht fast bis zum Boden, um die Lehmwand zu schützen. Castell Henllys bedeutet übrigens Burg des Fürstenhofs.
Die Eichel ist die Wegmarkierung für den Coast Path in Wales
Die Wanderungen an der Steilküste sind atemberaubend was die Ausblicke angeht und dabei sollte man immer ein Auge auf den Pfad haben, sonst geht es bergab und zwar senkrecht in die irische See. Dieser Warnhinweis hat uns aber mehr zum Schmunzeln gebracht, denn ganz so gefährlich ist eine Klippenwanderung natürlich nicht.
Bucht mit feinstem SandstrandAussicht auf die Küste der Halbinsel Pen Dinas
Laut Reiseführer sollte man allerdings diese Pfade nicht in der stürmischen Herbst- und Winterzeit begehen, da die starken Windböen Wanderer tatsächlich von den Klippen wehen können und der Rucksack zum etwas zu kleinen Fallschirm mutieren kann. Aber davon ist im September noch nichts zu spüren. Auch an solch exponierter Stelle nicht …
Am westlichsten Punkt der Halbinsel Pen Dinas
Die Natur ist überaus üppig. Die saftigen Wiesen werden von den unzähligen Schafherden abgegrast und sind überall zu sehen.
Das über 100 Jahre alte Gebäude im Zentrum Edinburghs war fast ein Jahrhundert lang Verlagssitz der Tageszeitung „The Scotsman“. Seit 2001 beherbergt es ein Hotel, das innen wie außen sehenswert ist. Tradition und Stil sind hier besonders groß geschrieben. Es ist übrigens durchaus erschwinglich!
Fackel vor dem Eingang zum Castle
Gleich ums Eck gelangt man über die Royal Mile zur Festung von Edinburgh, deren Eingangstor durch brennende Fackeln wirkungsvoll in Szene gesetzt wird. Wirklich beeindruckend, wenn es dunkel wird und man sich die auch hier viel zu vielen Touristen wegdenkt.
Diese engen Gassen nennt man in Edinburgh Close
Die zahlreichen schmalen, zum Teil nur knapp einen Meter breiten, Gässchen führen von der Altstadt in die Neustadt. An solchen Orten nehmen die herrlichen Gruselgeschichten über Henker, Hexen, Herrscher und Beherrschte Gestalt an.
Haus an der Royal Mile
Die alten Gebäude in der Altstadt an der Royal Mile sind aufwendig renoviert und in Stand gesetzt. Ein sehr schönes Anblick.
Burgtor
Bereits im 11 Jahrhundert wurde die Burg, die hoch auf einem Hügel über der Stadt thront, erwähnt. Seit dem 15 Jahrhundert ist Edinburgh auch Hauptstadt Schottlands.
Kaum zu glauben, des erste Design Museum Schottlands wurde vor 4 Wochen in Dundee eröffnet und gehört zur V&A (Viktoria und Albert) Foundation. Ein eindrucksvolles Gebäude direkt am Wasser, Firth of Tay. Der japanische Architekt hat sich von der Struktur der schottischen Steilküsten inspirieren lassen.
V&A Dundee, Innenansicht
Außen zeigt sich eine lamellenartige Fassade aus Stein und innen eine ebensolche Verkleidung aus Holz, was eine sehr angenehme Atmosphäre schafft.
Die Ausstellungen sind, wie immer im Königreich, kostenlos und sehr interessant: Von herausragender Ingenieurskunst (zB Eisenbahnbrücken) über Gummistiefel „Hunter“ bis zum Design der Kostüme für „Star Wars“ … alles aus schottischen Köpfen.
Junge Museumsarchitektur und altes Segelschiff
Die starke Bindung zur Natur und zum Meer sowie zur Geschichte und den Traditionen wird bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck gebracht.
Auch die Schotten sind ein Völkchen mit Humor, so wurden diese lustigen Pinguine auf dem Platz vor dem Museum platziert.
Für mich als Landei sind diese Motive immer reizvoll, dazu das Geschrei der Möwen und der starke Geruch vom Meer sind eindeutige Hinweise dafür ziemlich weit weg von zuhause zu sein.
Möwe am Hafenbecken von Eyemouth
Eine schreckliche Sturmflut hat 189 Fischern dieses kleinen Küstenortes im Jahre 1858 das Leben gekostet und verzweifelte Frauen und Kinder hinterlassen. Mit einem bemerkenswerten Denkmal wird an dieses Drama an der Hafenmauer von Eyemouth erinnert.
Heute gehen wir auf den Berg, sind ja genug Gipfel vor der Haustür. Wo sind die Wanderschuhe, ein Rucksack – bestückt mit allem was der Mensch braucht, wenn er sich anstrengt. An alles muss gedacht werden? Sonnencreme, -brille, -hut, denn es ist ein herrlicher Sommertag und es kostet schon enorme Energie den vielen schattigen Biergärten auf der Fahrt Richtung Alpenvorland zu widerstehen. Sollten wir nicht doch lieber in einen kühlen See springen? Nein, das machen wir anschließend als Belohnung, Badesachen sind ebenfalls ins Auto gepackt.
Der Ausgangspunkt für den geplanten Aufstieg zum Hirschhörndl ist erreicht, ohne auch nur einmal das Navi befragt zu haben, geht doch! Nun die Socken straff gezogen und die Wanderschuhe gut verschnürt, den Rücksack lässig auf den Schultern, geht es erstmal gemächlich eine Forststrasse bergauf. Das Gipfelkreuz ist schon zu sehen. Wollen wir wirklich ganz rauf … der Weg ist das Ziel!
Die saftigen Wiesen geben alles …
Im Wald ist es angenehm schattig, der Weg wird steiler, ist schmal und ziemlich steinig. Die Gespräche werden dünn, nur noch kurze Bemerkungen, es wird merkbar anstrengender. Wir steigen vor uns hin, jeder in seinem Tempo und seinen Gedanken nachhängend. Ich brauche eine kurze Pause, muss etwas trinken, verschnaufen und den Blick in die wunderbare Landschaft, über die saftigen Wiesen, schweifen lassen. Ein verstohlener Blick auf die Uhr verrät, dass nach den Zeitangaben auf den Wegweisern die Hälfte geschafft sein müsste.
Weiter geht es bergauf, in steilen Serpentinen. Es ist wie Meditation, ich spüre meine Beine, die Arme, den Rücken mit dem Rucksack, der Bauch ist nicht angespannt wie sonst, der schlanken Figur wegen, das Blut pulsiert durch den gesamten Körper. Die Gedanken, die auftauchen haben reichlich Platz im Kopf und irgendwann bin ich im Tunnel, setze nur noch einen Fuss vor den anderen, ganz automatisch. Dann weichen die Bäume einer Alm wie aus dem Bilderbuch…
Almhütte am Hirschhörndl
… und hier stärken wir uns ausgiebig mit der im Rucksack heraufgeschleppten Brotzeit. Der Blick auf den Walchensee und die umliegenden Berge läßt alle Anstrengungen vergessen. Nur noch ein kleines Stück bis zum Gipfel. Leicht steigen wir den schmalen Pfad bis zum Gipfel, kein Mensch weit und breit …
Blick in die Jachenau
Auf der Bergspitze zu sitzen und ins Tal und auf die Gipfel zu schauen, ist pure Entspannung. So könnte ich stundenlang sitzenbleiben …
Auskühlen und Abheben
Aber wir müssen wieder runter. Der Abstieg ist leicht, die Muskeln locker, unendlich zufrieden mit sich und der Welt werden die Gespräche wieder gehaltvoller, leidenschaftlich diskutieren wir, wie die Welt gerettet werden könnte …
Es hat dann doch etwas länger gedauert bis der Kirchturm der Jachenau näher kommt, aber wir haben es wieder einmal geschafft und kurven zufrieden noch die kleine Mautstrasse entlang zum Walchensee, um unsere erhitzten Körper ins kühle Wasser des Sees zu tauchen. Ein unbeschreiblich wohltuendes Gefühl.
Eine kurze Fahrt mit dem knallroten Elektroroller durch die Stadt und die laue Sommerluft um die Nase wehen lassen, das macht Spaß. Ganz leise und sauber rollt man mit Emmy ans Ziel und ist schneller als das Fahrrad oder Auto, denn die lästige Parkplatzsuche fällt hier flach. Einfach auf dem Bürgersteig abstellen und Fahrt beenden oder parken. Es ist das gleiche Prinzip wie bei den bereits etablierten Sharing-Angeboten DriveNow oder Car2Go.
Eine sehr gute Idee von Green City diese Partnerschaft mit Emmy Sharing einzugehen und auch in unserer Stadt eine weitere alternative Fortbewegungsmöglichkeit einzuführen. Umweltschutz der Spaß macht, vor allem im Sommer!
Der Canal de Midi verbindet den Atlantik mit dem Mittelmeer.
Idee und Planung stammen von einem Landadeligen aus Béziers, Pierre-Paul Riquet, der den Finanzminister des Königs für den Bau begeistern konnte. 1681 wird die Wasserstrasse eröffnet.
Cathédrale St.Nazaire in Béziers
Viele Hausboote und Ausflugsboote schippern durch die Landschaft. Eine Herausforderung für alle Freizeitkapitäne dabei ist die neunstufige Schleuse bei Béziers (Écluses de Fonseranes, 1676 gebaut).
Écluses de FonseranesHausboot am Canal de MidiTypische Brücke über den Canal de Midi
Auch im Süden trifft man immer wieder auf diese schönen, romantischen, verwunschen Bauwerke, sehr liebevoll und stilecht renoviert.
Östlich der Rhonemündung, am Rande des Nationalparks Camargue,
erstreckt sich ein riesiges Industriegebiet. Unmittelbar neben der kleinen Bucht ist das zu sehen…
Müllverbrennungsanlage an der Küste
… nett gemeint, der Anstrich eines Leuchtturms für die Schornsteine. Trotz dieses Anblicks gibt es wunderschöne Fereinhäuser hier. Die Küstenorte versuchen sich auch etwas rauszuputzen, so findet man überall atmosphärische Fischerhäfen.
Fischerhafen in Martigues
In Martigues findet übrigens an diesem Wochenende (27. April) das Science Fiction Film Festival (MSFFF) statt.
Vegetation an der Küste: Pinien, Wildkräuter und Wildrosen
Am besten man nimmt das Cabrio für die Fahrt entlang der Küste, denn es duftet verführerisch. Die Straßen sind wieder etwas für Motorradfahrer, viele weiche Kurven.
Seit dem 17. Jahrhundert beschäftigt man sich in Grasse bereits mit der Destillation von Duftstoffen.
Die kostenlosen Führungen bei einem der fünf größten Parfümhersteller in Gasse geben interessante Einblicke in die Produktion.
Enge Gassen in der Altstadt von Grasse
Der Spaziergang durch das alte Grasse etwas abseits der Touristenströme ist, wie schon so oft erlebt in den letzten Wochen, sehr schön und die Bilder aus dem Film „Das Parfüm“ werden Realität.